Statt zuzuhören, habe ich gesprochen.
Weil ich die falschen Fragen gestellt habe,
habe ich nicht die richtigen Antworten erhalten.
Ich habe meine Patienten missverstanden, weil ich die
verschiedenen Botschaften des Sprechens nicht erkannt
oder verwechselt habe.
Statt Empathie entgegenzubringen,
habe ich mich professionell verhalten.
Statt den Patienten anzunehmen, habe ich ihn abgewiesen.
Die Gespräche mit meinem Patienten waren für beide Teile
unbefriedigend, weil ihnen der richtige Anfang, eine klare
Zielsetzung und ein konkreter Abschluss fehlten.
Ich habe Zeitdruck erzeugt und Zeitdruck spüren lassen.
Ich habe angeordnet, statt zu motivieren.
Ich habe Patienten als sogenannte schwierige Patienten behandelt.
Ich habe Ängste verkannt und Ängste im Gespräch ausgelöst.
Ich habe nicht verstanden, dass die Wirklichkeit meines Patienten
und meine Wirklichkeit nicht identisch waren.
Ich habe mir nicht bewusst gemacht, dass die Sprache das
wichtigste Instrument des Arztes ist.
Kurzum: Ich habe mich verhalten wie viele meiner Kollegen. Damit habe
ich Chancen vertan, Hoffnungen enttäuscht und mich selbst um einen
Teil der Früchte meiner Arbeit betrogen. Heute weiß ich, dass das richtige
Gespräch zwischen Arzt und Patient nahezu alles bewegen kann und
sich ohne das richtige Gespräch fast nichts bewegt. Dieses Buch ist der
persönliche Versuch, die Wege zum richtigen Gespräch zwischen Arzt
und Patient aufzuzeigen