Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 2/06 |
Die Diagnosemitteilung und der Verlauf einer multiplen Sklerose (MS) hinterlassen tiefe Spuren in der Lebensgeschichte der Betroffenen. Häufig führen die Symptome zum Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben, zu Selbstwertproblemen und Resignation, da die gesamte Identitäterschüttert wird. Obwohl niemand diese Tatsache bezweifelt, werden die Betroffenen doch weitgehend alleine gelassen. Mit der (Wieder-) entdeckung der eigenen Kräfte und Stärken – mit einem Empowerment- Training – kann dieser Entwicklung gezielt entgegen gewirkt werden.
Das Konzept des Empowerment (vgl. auch den Artikel in FP 2/2006) basiert auf einer neuen Lebenshaltung, die besagt, dass wir viel stärker, größer und fähiger sind, als wir zu denken wagen. Es besagt außerdem, dass wir die Kraft haben, uns zu ändern, um mehr Freiheit, Verantwortung und Lebensfreude zu erfahren. Tagtäglich treffen wir mehr oder weniger unbewusst Entscheidungen. Nach dem Empowerment-Prinzip sollten wir diese Entscheidungen lieber bewusst und lebensbejahend treffen als unbewusst und leidend. Dabei geht es nicht darum, Probleme zu verleugnen, sondern sie als Herausforderung zu betrachten mit dem Wissen, dass sie lösbar sind.
So gesehen ist Empowerment eine neue Haltung, eine neue Art, in der Welt zu sein. Für jeden persönlich bedeutet dies, mehr Selbstbestimmung und Freiheit zu gewinnen, aber auch Verantwortung zu übernehmen und selbst schöpferisch zu werden, statt Opfer zu bleiben. Wer diese Haltung verinnerlicht, geht mit neuem Mut und neuer Stärke an Probleme heran und meistert das Leben mit gesundem Selbstbewusstsein.
Ziele des TrainingsGenerelles Ziel des Empowerment-Trainings ist die Steigerung der Handlungskompetenz von MS-Betroffenen im Spannungsfeld zwischen Sparzwängen/ Bevormundung einerseits und den eigenen Bedürfnissen/eigenen Kompetenzen andererseits. Dieses generelle Ziel lässt sich weiter wie folgt untergliedern:
Alle TrainerInnen sind selbst behindert oder chronisch krank, es handelt sich vorrangig um MS-betroffene TrainerInnen, die sich bereits intensiv mit der eigenen Behinderung oder ihrer chronischen Krankheit auseinandergesetzt haben.
TeilnahmevoraussetzungenDie Weiterbildung wendet sich vorrangig an Personen, die – kürzer oder länger – mit der Diagnose „Multiple Sklerose“ leben, es können sich jedoch auch Personen mit anderer chronischer Erkrankung anmelden. Das Training richtet sich nicht an Angehörige. Die Zahl der TeilnehmerInnen beträgt 12. Das Mindestalter ist 14 Jahre.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist die aktive Mitarbeit und der Wunsch nach Veränderung der eigenen Situation, sowie die Teilnahme an allen vier Trainingseinheiten.
Termine der Trainings-WochenendenDas Empowerment - Training findet an vier Wochenend-Seminaren jeweils von Freitag Nachmittag bis Sonntag Mittag im Jahr 2007 statt:
23.– 25. März 2007: Trainings-EinheitAlle Termine finden im Bildungszentrum Erkner (bei Berlin) statt. Alle Zimmer und Seminarräume sind barrierefrei. Die Unterbringung erfolgt in Einzelzimmern, wenn gewünscht auch in Doppelzimmern.
Kosten
Die Kosten für jedes Wochenende betragen 50,– Euro. Darin enthalten
sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung (zwei Übernachtungen +
Vollpension) und die Kosten für die Trainingsinhalte. Die Anreise ist
selbst zu zahlen. Die Gesamtkosten für das Training betragen also
200,– Euro und sind nach der Anmeldebestätigung auf das Konto der
Stiftung LEBENSNERV zu zahlen:
Postbank Köln – BLZ 370 100 50 Konto: 2145 39-501
Stichwort: „Empowerment-Training“
InteressentInnen können sich schriftlich, telefonisch oder per mailanmelden bei:
Stiftung LEBENSNERVAnmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges berücksichtigt und werden von uns schriftlich bestätigt. Nach der Bestätigung ist von den TeilnehmerInnen der Gesamtbeitrag für das Training zu zahlen. Erst nach Eingang des Gesamtbeitrages ist die Teilnahme verbindlich!
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