FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 20. Jahrgang, 2. Halbjahr 2010




Zusammenwirken von Körper und Psyche



Johann Caspar Rüegg: Mind & Body,
Wie unser Gehirn die Gesundheit beeinflusst.


Schattauer GmbH, Stuttgart 2010,
158 S., 14,95 Euro,

ISBN: 978-3-7945-2734-2

Die neurobiologisch fundierte Psychosomatik ist eine – darf man in diesem Zusammenhang „Herzensangelegenheit“ sagen? – von Johann Caspar Rüegg, dessen Standardwerk „Gehirn, Psyche und Körper“ im nächsten Jahr bereits in der 5. Auflage bei Schattauer erscheinen wird. Jetzt hat der Verlag, sozusagen als Vorgeschmack, eine Taschenbuchausgabe von Essays des Autors vorgelegt, die teilweise bereits in anderer Form in Zeitungen und Zeitschriften wie „Frankfurter Rundschau“ oder „Psychologie heute“ erschienen sind. Die Themen der Aufsätze befassen sich alle mit den Wechselwirkungen von „body“ und „mind“, etwa um „Herz und Psyche“, „Die Angst verlernen“, „Psyche und Immunsystem“, die Wirkung der sprechenden Medizin oder um „Resilienz. Was resistent gegen Stress macht“. Hervorragend geeignet für die fachliche Weiterbildung auf längeren Zugfahrten!


HGH


Maja Storch, Benita Cantieni, Gerald Hüther, Wolfgang Tschacher:
Embodiment, Die Wechselwirkung von Körper und Psyche
verstehen und nutzen.


Huber Verlag, CH-Bern, 2. erweiterte Auflage 2010,
180 S., 29,95 Euro
ISBN: 978-3-456-84837-2

Oh je – schon wieder ein neuer, unübersetzbarer und schwer verständlicher Begriff? Ja und nein! „Embodiment“, auf Deutsch auch als „Verkörperung“ zu bezeichnen, ist eine neue Heransgehensweise, die das Wechselspiel von Körper und Psyche zu fassen versucht – und damit gerade für psychosomatisch Interessierte ein Muss ist. Was im Alltagsleben unter „Der Körper ist Spiegel der Seele“ bekannt ist, wird in der „Embodiment- Perspektive“ so ausgedrückt, „dass der Geist (also: Verstand, Denken, das kognitive System, die Psyche) mitsamt seinem Organ, dem Gehirn, immer im Bezug zum gesamten Körper steht. Geist/Gehirn und Körper wiederum sind in die restliche Umwelt eingebettet.“ Wie diese Wechselwirkung genauer zu verstehen ist, darüber geben die vier AutorInnen Aufschluss: Maja Storch beleuchtet, warum und wie die Psyche im Körper wohnt, Wolfgang Tschacher zeigt auf, weshalb die Abspaltung des Geistes vom Körper nicht funktionieren kann. Gerald Hüther schildert, wie sich das gut funktionierende Gehirn und der gut funktionierende Körper gegenseitig bedingen. Benita Cantieni liefert schließlich die anatomische Anleitung für eine aufgerichtete Körperhaltung, die Energie freisetzt, anstatt sie zu verbrauchen. Die vorliegende 2. Auflage des Titels wurde außerdem um ein Ergänzungskapitel „Embodiment im Züricher Ressourcen Modell (ZRM)“ erweitert.


HGH






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