FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 24. Jahrgang, 1. Halbjahr 2014

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie schon gesehen, dass wir einen neuen Internetauftritt haben? Schauen Sie doch einmal unter www.lebensnerv.de. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der Friedrich-Kobler-Stiftung bedanken, die die Neugestaltung der Seite finanziell ermöglicht hat – dankeschön!

Wie aufmerksame Beobachterinnen und Beobachter der Stiftung LEBENSNERV im Laufe der Jahre bemerkt haben werden, greifen wir immer wieder aktuelle Themen und Diskussionen auf und stellen die Verbindung zu einem Leben mit MS her. So haben wir Curricula für Empowerment-Trainings entwickelt und entsprechende Angebote realisiert. In der letzten Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK haben wir uns ausführlich mit dem Thema der Partizipation beschäftigt.

Mit einem weiteren Konzept möchten wir Sie in diesem Heft vertraut machen, mit dem Ableismus (sprich Ey-be-lis-mus). Gemeint ist die Etikettierung von Menschen aufgrund der Eigenschaft einer Behinderung. Insofern gehört Ableismus in eine Reihe mit Sexismus (Etikettierung aufgrund des Geschlechts) und Rassismus (Etikettierung aufgrund der vermuteten Herkunft einer Person). Dabei kann Ableismus einhergehen mit Abwertungen (z. B.: „Menschen mit Behinderungen sind nicht leistungsfähig und ständig krank“) oder auch mit einer Aufwertung (z. B.: „Menschen mit Behinderungen sind besonders willensstark, weil sie ein so schweres Schicksal meistern müssen“).

Aber genauso wenig wie es eine MS-Persönlichkeit gibt, kann man Menschen mit Behinderungen pauschal ähnliche Eigenschaften zuschreiben. Gemeinsam ist ihnen lediglich die Diskriminierungserfahrung aufgrund der einstellungs- und umweltbedingten Barrieren, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention heißt. Und mit den einstellungsbedingten Barrieren sind wir wieder beim Ableismus. Passend dazu setzen wir auf den folgenden Seiten auch die Diskussion zum Ruf der MS fort.

Und quasi als Dauerbrenner geht es einmal mehr um die Rolle der Pharmaindustrie und ihre Strategien zur Gewinnmaximierung. Ihnen wünsche ich viel Freude mit dieser Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK und einen angenehmen Sommer!


Ihre
Dr. Sigrid Arnade



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