FORUM PSYCHOSOMATIK

Zeitschrift für Psychosomatische MS-Forschung, 24. Jahrgang, 2. Halbjahr 2014

Buchbesprechung

Carl Eduard Scheidt, Gabriele Lucius-Hoene, Anja Stukenbrock, Elisabeth Waller (Hrsg.): Narrative Bewältigung von Trauma und Verlust. Schattauer Verlag, Stuttgart 2014. 261 Seiten, € 34,99, ISBN 978-3-7945-2963-6

Traumatisierende Erfahrungen und Verluste lösen einen tiefen seelischen Schmerz aus. Im therapeutischen Rahmen werden die Betroffenen darin unterstützt, von dem traumatisch Erfahrenen zu erzählen. Nicht umsonst heißt es auch umgangssprachlich "sich etwas von der Seele zu reden".

Für den klinisch tätigen Psychotherapeuten sind die sprachlich oft sehr vielfältig ausgestalteten Erzählungen ein zentraler Weg zum Verständnis des Patienten. Diese "Narrative" (das lateinische Verb "narrare" bedeutet im Deutschen "erzählen", HGH) sollen sich im therapeutischen Prozess zu heilsamen Narrativen formieren und sind von der Hoffnung auf Besserung getragen. In diesem Sammelband werden erstmals die wichtigsten Fragen zur Narratologie, der sprachlichen Bewältigung von Trauma und Verlust eruiert:

Wenn die Versprachlichung gelingt, so heißt es im Vorwort des Bandes, kann eine sogenannte "narrative Figur" entstehen, die eine "erinnernde Wiederaneignung von Lebensgeschichte und den Aufbau einer als sinnvoll erlebten Kontinuität ermöglicht." Bereits dieser Satz verdeutlicht, dass es sich nicht um leichte Kost handelt, sondern um wissenschaftliche Fachliteratur - absolut empfehlenswert!

HGH





voriger Artikel ** FP-Gesamtübersicht
Startseite