Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/99

MS goes WorldWideWeb

Teil 1 von 3 Teilen

Immer mehr Betroffene chronischer Krankheiten geben sich mit den Informationen, die sie von ihren ÄrztInnen über ihre Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr zufrieden. Viele von ihnen haben das Internet nicht nur als sprudelnde Informationsquelle für sich entdeckt, sondern auch als Medium der Vernetzung mit anderen Betroffenen und ausgebildeten Fachleuten. Das Interesse an krankheitsbezogenen Informationen aus dem Internet ist groß. Man geht davon aus, daß rund zwei Drittel aller Internet-Nutzer gelegentlich, ein Drittel regelmäßig danach suchen.

Je intensiver die Recherchen der Betroffenen, desto detaillierter und zusammenhängender wird das Wissen über die eigenen Belange und das in vielen Teilbereichen. In der Folge erhalten die Gespräche mit den behandelnden Ärzten eine neue Dimension, auf der die Betroffenen zunehmend Experten ihrer selbst werden und mit einem wachsenden Selbstbewußtsein agieren können. Sie sind nicht mehr darauf angewiesen, sich den Meinungen der Ärzte aus mangelndem Wissen heraus eher kritiklos anzuschließen und deren Ratschlägen ohne Alternativenwahl zu folgen, sondern sind im weltweiten Netz möglicherweise auf Informationen gestoßen, die hierzulande durchaus selbst unter Fachleuten vielfach noch unbekannt sind. So gibt es bereits "professionelle" PatientInnen, die das Diagnosebild von ihrem Arzt über das Internet an Spezialisten in den USA schicken, um sich auf diesem Wege zusätzliche Ratschläge einzuholen. Selbst wenn ein solches Vorgehen noch etwas exotisch anmutet, ist man durch die gezielte Nutzung des Internet also durchaus dazu in der Lage, das herkömmliche Patienten-Arzt-Verhältnis zu revolutionieren: Als gleichberechtigte Partner beteiligen sich gut informierte Betroffene aktiv an der fachlichen Diskussion über ihre eigene gesundheitliche und damit auch soziale Zukunft.

Wie findet man nun als interessierter Internet-Neuling die fachspezifischen Bahnen im vielversprechenden Medium WWW? Ein erster Schritt kann sicherlich über eine der vielen verfügbaren Suchmaschinen erfolgen, deren Adressen in den gängigen Browsern bereits gespeichert sind (z. B. http://www.yahoo.de/ oder http://www.lycos.de/). Dort hat man die Möglichkeit, das Internet unter Stichwortvorgabe gezielt nach speziellen Seiten durchsuchen zu lassen. Unter dem Stichwort "Multiple Sklerose" finden sich z. B. mit der Suchmaschine Yahoo! im deutschsprachigen Teil derzeit ganze 858 (!) Einträge. Auch wenn die einzelnen Adressen mit kurzen Beschreibungen der dahinterstehenden Texte versehen sind, gestaltet sich eine gezielte Suche auf diese Weise natürlich sehr mühsam.

Eine so umfangreiche und schwer überschaubare Liste läßt sich durch weitere Stichwörter erheblich eingrenzen. Unter zusätzlicher Verwendung beispielsweise des Begriffes "Psychosomatik" schrumpft das vorhandene Angebot auf dann nur noch 44 Adressen (von denen ein Großteil allerdings auf die Existenz und das Leistungsspektrum entsprechender Kliniken aufmerksam macht). Aber schon an 18. Stelle findet sich die Adresse (der Link) zur Stiftung LEBENSNERV (http://www.lebensnerv.de).

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