Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/02

Grußwort von Andrea Fischer, MdB

Bundesministerin für Gesundheit a.D.*

Ihre Stiftung hat sich vor 10 Jahren mit hohem persönlichem und privaten finanziellem Engagement gegründet und sich zum Ziel gesetzt, Forschung auf einem medizinischen Gebiet zu fördern, das von der traditionellen Medizin traditionell vernachlässigt wird. In einer Zeit, in der Bestrebungen zahlreicher werden, den Menschen als medizinisch-technisches Bauwerk zu definieren, haben Sie mit Ihrer Stiftung das Verdienst, die Einheit von Körper, Seele und Geist einzufordern....

Die medizinischen Antworten auf Multiple Sklerose sind bislang begrenzt. Es gibt keine Kausalkette, nach der man sagen könnte: Hier ist die Ursache, hier die Wirkung. Vor diesem Hintergrund kann es bedeutsam sein, die Frage auch nach psychischen Wirkfaktoren zu stellen. Das positive Feedback der Betroffenen und auch die wissenschaftlichen Ergebnisse der von Ihnen geförderten Forschungsbeiträge sprechen eine deutliche Sprache.

Aber Sie unterstützen nicht nur medizinische Forschungsprojekte. Sie initiieren auch konkrete Beratungsangebote. Ihnen ist vor allen Dingen wichtig, dass der Blick der Betroffenen auf ihre eigene soziale Situation und auf ihre Erkrankung in den Vordergrund gerückt wird. Sie haben mit Ihrer Stiftung das Peer Counseling gefördert. Denn zu oft erleben Sie, erleben andere von Multipler Sklerose Betroffene, dass Beratung an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei berät....

Nicht nur, dass Ihre Forschungsförderung einen eigenen Schwerpunkt einnimmt gleichzeitig fordern Sie damit ein völlig neues Verhältnis zwischen Ärzt/in und Patient/innen ein. Nur wenn die medizinisch Professionellen die Sprache derer sprechen, die sie behandeln, kann die Behandlung überhaupt erfolgreich sein. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in einer vielfältigen Forschungslandschaft. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, eine breite Unterstützung und alles gute!




*Die Grußworte von Andrea Fischer und Ulrich Schultz Venrath wurden verlesen.

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