Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/04

„...und raus bist du!?“


Ein Videofilm über das Leben mit MS




MS-Selbsthilfegruppe Göttingen: „...und raus bist du!?“ VHS-Video/DVD, Spieldauer: 41 Minuten.
Bezug: Bitte schriftlich anfordern bei:
MS-Förderkreis Göttingen
Abt. med. Soziologie, z.Hd. Christian Bork
Waldweg 37
37073 Göttingen
und den entsprechenden Betrag (10 Euro für das Video und 15 Euro für die DVD) beilegen.
Bei Fragen Tel.: (05 51) 39 81 99.


Seit kurzem gibt es einen bemerkenswerten Video-Film, der von MS-Betroffenen selbst erarbeitet wurde. Er ist meiner Ansicht nach sehr zu empfehlen und wird bereits in der Weiterbildungsarbeit der Stiftung LEBENSNERV eingesetzt. Die Gruppe schreibt zur Enstehungsgeschichte des Films auf ihrer Website www.ms-foerderkreis.de :
„Als wir im Jahr 2001 von der Toto-Lotto Niedersachsen GmbH eine Spende erhielten, die zur Umsetzung eines kulturellen Projektes verwendet werden sollte, hatten wir noch keine Vorstellung von dem, was uns da erwartet. Wir haben uns als MS Selbsthilfegruppe dann nach kurzer Überlegung für ein Filmprojekt über Multiple Sklerose entschieden. Nachdem wir eine Regisseurin/Drehbuchautorin und einen Kameramann hinzugebeten hatten, ging die Arbeit an dem Film los. Wir waren uns alle einig, dass wir keine Dokumentation drehen wollten. Unser Interesse war vielmehr darauf gerichtet, unsere wechselnden Gefühle als chronisch Kranke, das unterschiedliche Erleben unserer vielfältigen Symptome für andere Betroffene, aber auch für „Gesunde“, zum Beispiel Ärzte, Studenten, Therapeuten und natürlich Angehörige nachfühlbar darzustellen.
„Darzustellen“ ist genau das richtige Wort, denn nicht jeder Darsteller spielte seine eigene Situation. In der Gruppe wurde über ein Jahr ein Konzept erarbeitet. Es wurden Szenen ausgedacht, die dann in Zusammenarbeit mit einer Theaterregisseurin in ein Drehbuch umgesetzt wurden. Die Proben begannen, es wurde umbesetzt, Szenen wieder verworfen, neue kamen hinzu. Einzelnen Drehs folgte ein komplettes Dreh-Wochenende, für das Theaterräume bereitgestellt wurden.
Geschafft! Erleichterung!? Schon komisch, dass das zu Ende sein sollte, worum sich über ein Jahr in der Gruppe vieles drehte? Im März 2003 fand dann die Uraufführung in Göttingen statt. Die große Resonanz gab uns recht, das Richtige getan und hoffentlich ein bisschen zum näheren Verständnis dieser unberechenbaren Krankheit und dem Leben damit beigetragen zu haben. Wir hoffen, dass wir mit diesem Film ein neues Bewusstsein und neue Sichtweisen für die MS-Problematik anregen können. Jeder einzelne hat viel für sich aus diesem Projekt mitgenommen und uns als Gruppe hat es mit großer Freude und Stolz erfüllt, diesen Film verwirklicht zu haben.“

Eine prompte Anerkennung gab es dann sofort: Das Video erhielt im Jahr 2003 einen Förderpreis
der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

HG

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