Stiftung LEBENSNERV,
FORUM PSYCHOSOMATIK 1/07

Meine Stärken entdecken!
Empowerment-Training für Menschen mit MS


Das Empowerment-Training erfolgt an vier Wochenenden über einen Zeitraum von sechs Monaten. An allen Wochenenden ist Zeit für einen ausführlichen Erfahrungsaustausch, auch in Kleingruppen und im informellen Bereich.

WE 1:

„Was ist geschehen?“
• Kennenlernübungen
• Biographiearbeit „Was hat mich erschüttert? Was möchte ich ändern?“
• Infoteil: Was bedeutet „Empowerment?“
• Selbsterfahrungsübungen zum Erleben der MS, u.a. wie erlebe ich bevormundende Situationen, wie reagiere ich? Wie habe ich es einmal geschafft, mich gegen Bevormundung zu wehren?
• Rollenspiele: Diagnosemitteilung, Reaktionen der Umwelt
• Kulturelle Arbeit: Musik, Tanz, Theater, Malen, Film, etc.
• Körperarbeit: Autogenes Training, Feldenkrais, Stimme und Bewegung, etc.

WE 2:

„Mein Weg zu mir“
• Biographiearbeit „Mein Weg mit der Krankheit“
• Infoteil: Ganzheitliche Sicht von MS – Was ich über MS schon immer wissen wollte; Gender-Aspekte bei MS
• Selbsterfahrungsübungen zum Umgang mit der MS
• Rollenspiele: Umgang mit dem medizinischen System; Wie bekomme ich das, was ich brauche?
• Kulturelle Arbeit: Musik, Tanz, Theater, Malen, Film, etc.
• Körperarbeit: Autogenes Training, Feldenkrais, Stimme und Bewegung, etc.

WE 3:

„Ich kann mehr, als ich dachte“
• Infoteil: Die Philosophie des Selbstbestimmten Lebens – Meine Rechte als BürgerIn
• Biographiearbeit „Welche Fähigkeiten/Stärken besitze ich?“ „Wie könnte ich in schwierigen Situationen auch anders reagieren?“ „Welche meiner Stärken helfen mir dabei?“
• Selbsterfahrungsübungen zu eigenen, erfolgreichen Strategien
• Rollenspiele: Darstellung unterschiedlicher sozialer Rollen, u.a. ..: Wie kann ich mich in schwierigen Situationen besser fühlen und behaupten? Wie kann ich Stimme und Körperhaltung einsetzen?
• Kulturelle Arbeit: Musik, Tanz, Theater, Malen, Film, etc.
• Körperarbeit: Autogenes Training, Feldenkrais, Stimme und Bewegung, etc.

WE 4:

„Meine Zukunft gehört mir!“
• Infoteil: Kommunikation als Grundlage für gelingende Beziehungen, Gewaltfreie Kommunikation
• Biographiearbeit „Mein Bild der Zukunft“ – Vergleich mit erstem Wochenende, Phantasiereisen, Zukunftswerkstatt
• Selbsterfahrungsübungen zur Durchsetzung eigener, neuer Wege; u.a. wie kann ich mich von negativen Gefühlen und quälenden Gedanken befreien? Wie kann ich mir Gutes tun? Wie werde ich handlungsfähig?
• Rollenspiele (evtl. mit Videoaufzeichnung): „Ich bin toll, weil...“
• Kulturelle Arbeit: Musik, Tanz, Theater, Malen, Film, etc.
• Körperarbeit: Autogenes Training, Feldenkrais, Stimme und Bewegung, etc.



Literatur (Auszug)

Arnade, Sigrid: Selbstbestimmung und Empowerment. Vortrag auf dem Informationswochenende zur WB in Erkner 2004, auch in: FORUM PSYCHOSOMATIK 1/2004

Arnade, Sigrid: Was versteht die Stiftung LEBENSNERV unter Ganzheitlichkeit? Vortrag auf dem Informationswochenende zur WB in Erkner 2004, auch in: FORUM PSYCHOSOMATIK 1/2004

Heiden, H.- Günter: Empowerment – Versuch der Annäherung an einen vielschichtigen Begriff.
FORUM PSYCHOSOMATIK 2/2006

Herriger, Norbert: Empowerment in der sozialen Arbeit. Eine Einführung. 2. Auflage, Berlin/Köln 2002

* Das vollständige Curriculum wurde auf Basis einer Literaturauswertung
und der Ergebnisse eines ExpertInnen-Workshops der Stiftung LEBENSNERV
vom 9. – 11. Dezember 2005 in Erkner (b. Berlin) erarbeitet. An
diesem Work shop nahmen MS-betroffene ExpertInnen und Peer-Counseling-
Beraterinnen, eine Vertreterin des Bildungs- und Forschungsinstitutes
zum Selbstbestimmten Leben Behinderter – bifos e.V., ein Vertreter der
Projektinitiative HAKRA – Empowerment gegen Rassismus aus der Minderheitenperspektive
sowie eine Professorin der Universität Lüneburg
teil. Die Erarbeitung des Curriculums wurde finanziell gefördert durch
das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS)



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