Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 1/98 |
Teil 1 von 4 Teilen
von Sigrid Arnade
Ich kann leider nicht kommen. Ich bin krank. Diese Nachricht von Professor Dr. Dirk Revenstorf aus Tübingen finde ich zwei Tage vor dem Symposium im November 1997 auf dem Anrufbeantworter vor. Einen Moment stockt mir der Atem. Der Psychotherapieforscher war als einer der Hauptreferenten und als Teilnehmer an der abschließenden Podiumsdiskussion beim Symposium eingeplant.
Es ist klar, daß es viel zu spät ist, eine/n ErsatzreferentIn zu finden. Ein Blick in das Programm beruhigt mich aber wieder: Eine Vielzahl spannender Themen soll innerhalb eines knappen Zeitrahmens behandelt werden. Durch den bedauerlichen Ausfall von Herrn Revenstorf wird etwas mehr Luft zum Diskutieren bleiben, nehme ich an.
Ich bin gerade in Berlin. Soll ich beim Symposium vorbeikommen? fragt telefonisch am Tag vor dem Symposium der Körpertherapeut Hans Krens aus den Niederlanden. Begeistert stimme ich zu, bitte ihn, sein Projekt vorzustellen und eventuell an der abschließenden Diskussion teilzunehmen.
Schließlich ist es soweit: Der Tag des Symposiums mit Preisverleihung beginnt. Die Kantine in der Parkklinik Weißensee füllt sich allmählich. Etwas nervös frage ich mich, ob nun alles wie vorgesehen klappen wird. Wird sich diese ungewöhnliche Mischung des Publikums aus Betroffenen und Profis bewähren?
Der Vormittag gehört der Preisverleihung, der dritten Preisvergabe der Stiftung LEBENSNERV. (Auszüge aus der Laudatio und dem Festvortrag sowie Kurzvorstellungen der ausgezeichneten Arbeiten durch zwei Autorinnen und einen Autor finden Sie ebenfalls in diesem Heft.) Wie bei den beiden vorausgegangenen Ehrungen wird auch dieses Mal der Preis zwischen zwei gleichwertigen Arbeiten geteilt. Wie beim ersten Mal handelt es sich um zwei Diplomarbeiten der Psychologie. Nur bei der Preisverleihung vor zwei Jahren wurden ein Neurologe und eine Sozialpädagogin geehrt. Von sechs ausgezeichneten Arbeiten bei drei Preisvergaben wurde nur eine von einem Neurologen verfaßt, denke ich und bedauere, daß wir die neurologische Fachwelt offensichtlich noch nicht haben erreichen können.
Nach der Mittagspause werden vergangene, gegenwärtige und künftige Projekte aus Forschung und Praxis vorgestellt.
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