Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 2/98 |
vermutlich sind viele von Ihnen schon ganz gespannt, was
aus unserem ABM-Projekt geworden ist: Bisher nichts. Das heißt, dass der
Antrag beim Arbeitsamt lagert und der Entscheidung harrt. Fakt ist, dass es
nicht schlecht aussieht. Man braucht bei solchen Dingen wohl einen langen Atem
und eine hohe Frustrationsschwelle.
Nun eine erfreuliche Mitteilung:
Die »Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker (MSK e.V.)«
hat mit einer großzügigen Spende unsere Forschungsaktivitäten
unterstützt. Das versetzt uns in die Lage, selbst wenn gar nichts mehr aus
dem ABM-Projekt werden sollte, wenigstens einen kleinen Teil unserer Ziele zu
realisieren. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den MSK!
Und noch etwas Positives: Die Stiftung ist jetzt auch im Internet zu finden mit
einem eigenen Angebot. Der Anfang ist gemacht, und nun müssen wir dieses
Angebot weiter ausbauen. Die Internetadresse finden Sie auf der Titelseite und
im Impressum.
Die positiven Meldungen reißen nicht ab: Die
Dokumentation des Symposiums im November 1997 in Berlin ist fertig. Im
Buchhandel ist sie für 17,- Mark zu kaufen (ISBN:3-9803764-1-9); bei uns
kostet sie 18,50 Mark, das ist der Preis einschließlich Porto.
Grund zur Freude gibt es auch für die Firma Schering: In einer Studie
wurde festgestellt, dass Beta-Interferon auch bei der progredienten
(fortschreitenden) Form der MS wirksam ist. Bislang ist das Medikament nur
für die schubförmige MS zugelassen. Ich persönlich habe immer
ein mulmiges Gefühl, wenn ich höre und lese, wie massiv
ÄrztInnen und Betroffene zur Anwendung von Beta-Interferon gedrängt
werden. Angesichts des doch eher geringen Nutzens und der nicht ganz
unerheblichen Nebenwirkungen dürfen zumindest leise Zweifel erlaubt sein,
ob hier wirklich das Wohl der Betroffenen im Vordergrund steht.
Wie
Sie bei der Lektüre dieser Ausgabe von FORUM PSYCHOSOMATIK feststellen
werden, favorisieren wir als Stiftung LEBENSNERV mehr und mehr die
Forschungsansätze, die sich mit der subjektiven Betrachtungsweise von
Krankheit generell und von Multipler Sklerose insbesondere auseinandersetzen.
Dazu finden Sie einen grundsätzlichen Text von
Gabriele
Lucius-Hoene aus Freiburg. Außerdem beschreibt eine unserer
letztjährigen PreisträgerInnen,
Hedwig Griesehop,
ihr Promotionsprojekt, in dem sie die in der Diplomarbeit gewonnenen
Erkenntnisse vertiefen will.
Ihnen viel Spaß beim Lesen und
alles Gute!
Ihre Dr.Sigrid Arnade
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