Bei jedem Schnupfen geht man ganz selbstverständlich davon aus, dass neben den Viren auch die persönliche Lebenssituation eine Rolle spielt: Die Volksmeinung hält jemanden, der oder die überarbeitet und vielleicht persönlich frustriert ist, für krankheitsanfälliger als beispielsweise frisch verliebte Personen. Da spielen also neben den somatischen Faktoren auch nicht näher spezifizierte psychische Kräfte eine Rolle. Ebenso vermutet man bei anderen schweren Krankheiten wie Krebs einen Einfluss der Psychosomatik.
Warum sollte das ausgerechnet bei MS anders sein? Ganzheitlich betrachtet handelt es sich vermutlich um ein multifaktorielles Geschehen, das durch genetische, körperliche und psychische Gegebenheiten beeinflusst wird. Das bedeutet nicht, dass jemand selbst „Schuld“ an seiner MS-Erkrankung ist. Es bedeutet aber auch nicht, dass Menschen mit MS wieder gesund werden, wenn sie ihre psychischen Probleme gelöst haben.
Ein umfassender Blick auf die gesamte Persönlichkeit eines Menschen kann aber vielleicht dazu beitragen, Wege zu einer erhöhten Lebensqualität zu finden.