Stiftung LEBENSNERV, FORUM PSYCHOSOMATIK 2/99 |
Teil 1 von 6 Teilen
Übersicht
Teil 1 | Einleitung |
Teil 2 | Coping |
Teil 3 | Frauen |
Mögliche Hintergründe | |
Teil 4 | Alltag |
Teil 5 | Depressivität |
Teil 6 | Quellenverzeichnis |
Unsere bisherige Literaturliste berücksichtigt die wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Verhältnis zwischen Psychologie und chronischer Krankheit bis in das Jahr 1993 hinein. Jetzt haben wir endlich die Zeit gefunden, auch die danach erschienenen relevanten Artikel zu recherchieren und eine Übersicht für Sie zusammenzustellen. Auch wenn sich manche Arbeiten nicht direkt auf die Multiple Sklerose beziehen, können sie dennoch von einigem Interesse für MS-Betroffene sein.
Den größten Raum nehmen Arbeiten zum Thema Coping ein und fragen aus verschiedenen Perspektiven danach, wie Betroffene ihr Leben mit ihrer MS gestalten. Speziell mit weiblichen Umgehensweisen mit Krankheit und Behinderung beschäftigen sich zwei frauenspezifische Artikel. Auch die Frage nach möglichen Hintergründen oder Ursachen der MS wird in der Forschung aufgegriffen. Insbesondere meldet sich hier die Psychoneuroimmunologie zu Wort. Eine andere Gruppe von Forschungsarbeiten beschäftigt sich mit dem Einfluß der MS auf Ermüdbarkeit, Gedächtnis und Sexualität. Ein eigenes Feld bilden Untersuchungen zur Depressivität von MS-Betroffenen und greifen auch das Thema Suizidalität auf. Schließlich setzen sich einige Forscher mit dem Zusammenhang zwischen MS und psychotischen Störungen auseinander. Nicht immer ist die Zuordnung einer Studie zu einer der Kategorien ohne Überschneidung mit einer anderen möglich, denn vielfach sind die Übergänge fließend. Wir haben uns daher bemüht, bei der Darstellung einen inhaltlich nachvollziehbaren Weg zu beschreiten.
Bevor Sie sich gleich einigen Ergebnissen der Coping-Forschung zuwenden können, sei eine Studie zum Vergleich zwischen alternativer und konventioneller Behandlung der MS erwähnt, an der sich 49 Betroffene beteiligten (Stenager et al., 1995). Nach dem Untersuchungszeitraum von fünf Jahren zeigte sich, daß zwar kein genereller Zusammenhang zwischen alternativen Therapieformen und dem individuellen Krankheitsverlauf feststellbar ist, sich jedoch bei stabilen Krankheitsverläufen ein Einfluß beobachten läßt. Offen bleiben zwei Fragen. Erstens: Wie stark waren die Betroffenen mit weniger stabilen Krankheitsverläufen von der Wirksamkeit alternativer Behandlungsmethoden überzeugt? Und zweitens: Wie stark war die Bereitschaft für entsprechend notwendige Veränderungen im Leben der jeweiligen Betroffenen verankert? In der Studie nahm der Anteil derer, die sich alternativ therapierten bzw. therapieren ließen, im Untersuchungszeitraum von gut der Hälfte auf weniger als ein Drittel ab.
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